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Der Fogging-Effekt

Aussehen: Graue bis schwarze Verfärbung von Decken, Wänden, teils flächendeckend, teils an neutralgischen Punkten wie kalten Ecken, über Heizkörpern; schwarzer, ölig-schmieriger Film nicht nur auf Wänden, sondern auch auf Geschirr in Schränken und Möbeln. Das Phänomen kann teilweise so stark ausfallen, das die Wohnqualität nicht nur beeinträchtigt ist, sondern Wohnungen auch nicht mehr benutzbar sind. Das Phänomen tritt in der überwiegenden Zahl der Fälle in der Heizperiode nach einer Renovierung auf. Daher gerät der Maler als erster in die Schusslinie, schließlich hat er als letzter die Wände gestrichen, Tapeten verarbeitet usw.. Um es vorwegzunehmen: Es gibt keine einfache Pauschalerklärung oder Schuldzuweisungsmöglichkeiten wie „die Farbe ist Schuld“ oder „das Wohnverhalten ist falsch“. Letztendlich ist es eine chemische Reaktion von Staub, Ruß, Luftfeuchtigkeit und schwerflüchtigen organischen Verbindungen wie Weichmachern die dieses Phänomen verursachen.

Es passiert immer im Winter. Wenn die Heizperiode beginnt, kommt der schwarze Ruß wie aus dem Nichts: An der Zimmerdecke oder an der Wand der Wohnung setzt sich ein schwarzer Belag fest. So manche Wohnung sieht aus wie nach einem Schwelbrand. Das Phänomen wird Fogging-Effekt genannt. Das Wort kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie Vernebelung. Nebulös ist auch die Entstehung des Fogging-Effekts: Nichts Genaues weiß man nicht. Man könnte daher vom schwarzen Nebel des Grauens sprechen. Dem Grauen ein Ende setzen möchte das Umweltbundesamt, das zahlreiche Fälle auf der Suche nach den Ursachen der Staubattacken untersuchte.

Ursachen der schwarzen Ablagerungen an Wand- und Deckenflächen:

Die Ursache für die schwarzen Ablagerungen sind nicht Abgase von Autos oder Fabriken. Auch die Zersetzung von Staubpartikeln an heißen Oberflächen wie zum Beispiel bei Nachtspeicherheizungen kommt für den Fogging-Effekt nicht in Frage. Ruß aus Öfen oder Kaminen kann zwar das Zimmer schwarz einfärben, Fogging wird das allerdings nicht genannt. Schimmelpilze können ebenfalls für schwarze Wohnungen sorgen, nur ist das viel schlimmer, denn das kann auf die Gesundheit gehen. Die schwarzen Ablagerungen aus dem Fogging-Effekt sind nach heutiger Erkenntnishingegen nicht akut gesundheitsgefährdend.

Es sind jedes Jahr tausende Wohnungen davon betroffen, und es werden immer mehr. Bei den Fällen, die das Umweltbundesamt im Laufe der vergangen Jahre untersuchte, fiel auf, dass die Schwarzfärbungen häufig neu gebaute, sanierte oder renovierte Gebäude betraf. Dabei erschien der Belag meist innerhalb weniger Stunden oder Tage während der ersten Heizperiode nach Abschluss der Arbeiten. Der Schmierfilm ließ sich kaum abwischen, und wo es doch gelang, bildete er sich schneller neu, als man putzen konnte.
Typisch ist auch, dass von mehreren gleichartig errichteten oder renovierten Wohnungen meist nur eine oder wenige betroffen waren. Deshalb wurde zunächst das Nutzungsverhalten der Bewohner als wichtigste Ursache vermutet. Nach den Erkenntnissen des Umweltbundesamtes müssen jedoch immer verschiedene Faktoren zusammentreffen, um den Fogging-Effekt auszulösen.
In mehr als 50 Prozent aller untersuchten Fälle wurden Malerarbeiten durchgeführt, bevor es zu den Ablagerungen kam. Bei einem weiteren Drittel war zuvor der Fußbodenleger im Haus. Deshalb deutete vieles darauf hin, dass Stoffe eine Rolle spielen, die in den hierbei eingesetzten Materialien enthalten sein könnten. In zahlreichen Produkten, darunter auch umweltfreundliche Farben und Kleber sowie in Kunststoffoberflächen von Möbeln, sind sogenannte Weichmacher enthalten. Das sind organische Verbindungen, die über einen längeren Zeitraum an die Raumluft abgegeben werden. Gemeinsam mit anderen Institutionen fand das Umweltbundesamt heraus, dass solche Weichmacher mit dem Auftreten des Fogging-Effekts in Zusammenhang stehen. Weitere Ursachen können unter anderem Wärmebrücken, Undichtheiten und Risse im Mauerwerk sowie das Lüftungs- und Heizungsverhalten sein.
Schwarz wird die Tapete nur beim Zusammentreffen mehrerer Bedingungen. Dann tritt der Effekt zumeist im Winter auf, wenn sich die langsam ausdampfenden organischen Verbindungen an kalten Stellen an den Wänden erneut absetzen und in trockener Luft winzige Schwebestaubteilchen, die überall vorhanden sind, regelrecht anziehen. Gefährdet sind besonders Wohnungen, die gut wärmeisoliert sind oder bei denen nachträglich eine verbesserte Isolierung durch neue Fenster oder durch zusätzliche Wärmedämmung ermöglicht wurde. Durch die dichten Fenster und Türen können die Weichmacher nicht aus dem Raum. Seit 1995 treten Fogging-Fälle auf. Seit 1994 (erst die Wärmeschutzverordnung und seit 2002 die Energieeinsparverordnung) wird im Wohnungbau vermehrt auf Wärmedämmung und dichte Wohnungen geachtet. Ob da wohl ein Zusammenhang besteht?

Wie lässt sich der Fogging-Effekt vermeiden und beseitigen?

In vielen Fällen verschwindet das Phänomen nach einer Heizsaison wieder. Um dem Fogging-Effekt möglichst vorzubeugen, sollte die Wohnung im Sommer renoviert und in der Zeit danach ausgiebiger als sonst gelüftet werden. Dadurch verflüchtigen sich die Weichmacher eventuell bis zur kalten Jahreszeit. Kehrt der schwarze Film mit jeder Heizperiode zurück, hilft meist nur der komplette Austausch der Möbel bzw. Einrichtungsgegenstände gegen natürliche Produkte. Dazu gehören Stoffe aus Kork, Holz, Wolle, Kokos- oder Sisalteppiche sowie Rauhfaser- oder Papiertapeten. Den eigentlichen Verursacher des „Nebel des Grauens“ zu finden, ist ziemlich …

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